Rede und Brief vom 17.07.2023

An die Redaktion des WDR-Landesstudio Siegen

Sehr geehrte Frau Christina Trelle, sehr geehrte Redakteure und Mitarbeiter des WDR in Siegen,

vor einem Jahr hatte ich im Auftrag der Demoteilnehmer, von Menschen, die anderer Ansicht sind, vor dem WDR Landesstudio Siegen die erste Rede gehalten. Die gestellten Fragen, damals und in weiteren Briefen an das WDR-Landesstudio Siegen, wurden nicht beantwortet. Eine Einladung wurde Ihrerseits nicht ausgesprochen.

Unsere Verbundenheit zur Aktivität von „Leuchtturm ARD“ begleitet uns seit einem Jahr, und ist Ausdruck des Ausmaßes von Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Forderungen, die wir für die regelmäßige Montags-Demo veröffentlichen, sind:

1. Deeskalation in Krisengebieten! 2. Sanktionen gegen Russland beenden! 3. Vollständige Wiederherstellung aller Grundrechte! 4. Hände weg von unseren Kindern! 5. Vollständige Transparenz der Politiker! 6. Bezahlbare Energie- und Lebenshaltungskosten! 7. Unabhängige und faire Berichterstattung im Staatsfunk und Dialog mit dem WDR!

Die heutige Rede vor dem WDR-Landesstudio gilt als Appell mit uns in einen konstruktiven Dialog zu treten.

Rede, am 17.07.2023, vor dem WDR Landesstudio Siegen:

Wenn Sie liebe Öffentlich Rechtlichen, liebes WDR-Landesstudio Siegen keine Antworten oder Stellungnahmen zu unseren Anliegen machen, dann üben Sie Macht aus.

Über Macht und Liebe sprach Martin Luther King so treffend:

„Liebe ist die beständigste Macht der Welt.“

„Liebe ist die einzige Macht die im Stande ist einen Feind in einen Freund zu verwandeln.“

„Es gibt keine größere Kraft als die Liebe. Sie überwindet den Hass wie das Licht die Finsternis“

Seit einem Jahr protestieren wir vor dem WDR Landesstudio Siegen.

Wir sind mit Ihrer Arbeit nicht einverstanden. Nehmen Sie uns bitte ernst. Wir haben Argumente, die sich mit ihren Argumenten messen lassen.

Sie haben Briefe mit Fragen und mit der Bitte um Stellungnahme nicht beantwortet. Sicherlich, eine Antwort kam, aber es ist beschämend diesen, Ihren Brief vorzulesen. Dieser Brief hat uns keine Möglichkeit geboten mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.

Wir halten fest, dass Sie innerhalb eines Jahres in keinen konstruktiven Dialog mit uns getreten sind. Dies, damit Meinungsvielfalt entstehen kann.

Unsere Aufforderungen und Begründungen waren so gestaltet, dass Sie in einen fairen und gerechten Austausch mit uns hätten gehen können.

Laut Pressekodex ist die freie Meinungsäußerung und die Kritik Bestandteil der Pressearbeit. Die Berufsethik räumt jedem das Recht ein, sich über die Presse zu beschweren.

Zur wahrhaften Unterrichtung der Öffentlichkeit gehört, dass die Presse auch über Auffassungen berichtet, die sie selbst nicht teilt. Dies sollte nicht nur für Wahlkämpfe gelten.

Obwohl, hier besteht doch ein offensichtlicher Wahlkampf zwischen einem Teil der Beitragszahler mit den beauftragten Öffentlich Rechtlichen, die es nicht schaffen die Meinung von „Randgruppen“ und von Andersdenkenden zu berücksichtigen und im offenen Dialog die Forderung der Auseinandersetzung mit Anstand und Größe anzunehmen. Denn Wahlkampf ist auch ein Ringen um Mehrheiten. Sie müssten bei einem Wahlkampf auch die „Minderheiten“, sprich die Anders-denkenden ansprechen und von ihrem Programm überzeugen, was sie aber nicht tun.

Wenn der Status Quo, in Zeiten von Krieg und Krisen, also die Berechenbarkeit und Vertrautheit wegfällt. Wenn Ablenkung und Drohgebärden konstruktive Auseinandersetzungen behindern.

Was passiert dann?

Menschen können in eine neurotische Angst geraten oder eine diffuse Angst entwickeln, da sie sich in einer sozialen Verunsicherung befinden. Wenn also Realängste der Bevölkerung in solche Ängste übergehen, dann entsteht Ohnmacht.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss Gegenmeinungen, Kritik, und Fehlermeldungen zulassen, ihnen nachgehen, und froh sein, dass es Menschen gibt die einen konstruktiven Beitrag leisten. Hier, wir stehen heute vor diesem Rundfunkgebäude, doch wo sind Sie?

Kommen Sie heraus und vereinbaren Sie mit uns einen ersten Gesprächstermin.

Die direkte Demokratie zu fördern, und das Engagement für Klarheit und Ausgewogenheit zu unterstützen, ist doch Ehrensache. Oder wie sehen Sie das?

Die Beitragszahler/die Bürger möchten sich verstanden und beteiligt fühlen. Wir möchten an den besten Lösungen von Problemen und Themen mitwirken.

Ihre geübte Zurückhaltung und Ignoranz liebe Mitarbeitende des WDR Landesstudio Siegen trifft auf Menschen die Zurückweisung erlitten haben und unter Missachtung leiden.

Die Beitragszahler sind in der Rolle der Schwächeren, die Ihrer Macht, liebe Mitarbeitende des WDR Landesstudio Siegen, unterworfen sind.

Es macht Sie doch auf Dauer auch nicht glücklich, wenn Sie wissen, dass es hier Menschen gibt, die Klärungsbedarf, und ein großes Mitteilungs- und Auseinandersetzungsbedürfnis haben, welches nicht gestillt wird.

Helfen Sie uns aus dem Zirkel der Angsterzeugung herauszukommen.

Helfen Sie uns mit der Freiheit – von der Angst weg – zur eigentlichen Demokratiebildung zu kommen.

Helfen Sie uns Feindbilder abzubauen.

Helfen Sie uns damit sich Ohnmachtsgefühle nicht verfestigen.

Helfen Sie uns Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit für unsere Menschlichkeit zu bewahren.

Lassen Sie uns zusammenkommen, damit wir uns aussprechen können, und einander verstehen lernen.

Lassen Sie uns in unsere Herzen sehen und unsere Ängste verstehen.

Lassen Sie uns den Ausnahmezustand, in dem wir uns alle befinden, beenden – sie können sich nicht mehr verstecken, denn Sie und Ihre Familien erfahren ebenso Ungerechtigkeiten.

Ja, sie haben richtig gehört UNSERE ÄNGSTE / UNSEREN AUSNAHMEZUSTAND – Sie sind davon auch betroffen!

Wie sagte Martin Luther King?

„Hass lähmt das Leben; Liebe befreit es; Hass verwirrt das Leben; Liebe bringt es ins Gleichgewicht; Hass verdunkelt das Leben; Liebe erleuchtet es.“

„Die erste unserer Hoffnung muss sein, dass die Liebe das letzte Wort haben wird.“

V i e l e n D a n k !

Mit freundlichen Grüßen

i.A. Wolfgang Silbermann